La Consolation - Die Tröstung
- Klaus-Michael Jetter
- 2. Jan. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 3 Tagen
"La Consolation" ist die Verfilmung des biografischen Dramas über das Leben der französischen Fernseh- und Radiomoderatorin Flavie Flament, die als dreizehnjährige vom berühmten Fotografen David Hamilton vergewaltigt wurde und sich erst dreißig Jahre später, nachdem sie mehrere Panikattacken gehabt hatte, während einer psychotherapeutischen Behandlung daran erinnerte.
Dieser Film hat mich getröstet, da er zeigt, dass es traumatisierten Menschen durch die Zeit möglich ist, ihre Traumata auch noch nach Jahrzehnten aufzuarbeiten und ein besseres Leben zu führen.

Zum Film: Bei diesem Bild handelt es sich um die erste Szene aus dem Film. Diese zeigt die dreizehnjährige Flavie, dargestellt durch eine Schauspielerin, kurz nachdem sie vergewaltigt wurde.
Die Sprachlosigkeit über das Erlebte ist ihr anzusehen.
Sie hatte niemand, dem sie sich hätte anvertrauen können.

Ihre Mutter (Filmszene) war mehr daran interessiert, aus ihrer Tochter ein Fotomodell zu machen, als sich um deren Seelenleben zu kümmern.
Die Handlung im Film fängt in der Gegenwart an, Flavie Flament ist 42 Jahre alt.
Es wird dann ihr Leben zum Teil zeitlich rückwärts - über die Zeit mit ihrem ersten Freund - die Zeit, als ihre Mutter sie von einem Fotoshooting zum anderen brachte und zu Diäten zwang - bis zu dem Zeitpunkt, als David Hamilton sie bei ihrem letzten Fotoshooting vergewaltigte - erzählt.

(Originalfoto von Flavie Flament aufgenommen von David Hamilton, direkt nachdem er sie vergewaltigt hatte)
Der Film endet, nachdem Flavies Vergangenheit bis hin zur Vergewaltigung aufgedeckt worden ist, damit, dass die erwachsene Flavie Flament sich an ihren Schreibtisch setzt und ihr Buch "La Consolation" schreibt.
Warum sie ihrer Biografie den Titel "Die Tröstung" gab, weiß ich nicht, weil ja eben niemand da war, der sie getröstet hat.
Aber ich weiß, dass diese Frau, dieses Mädchen, dieses Kind es alleine geschafft hat, weiterzuleben, den Schmerz zu ertragen und mit viel Angst verbunden, die Wahrheit über ihre Vergangenheit und über sich selbst ans Licht zu bringen, indem sie öffentlich darüber geschrieben hat! Vielleicht ist das "die Tröstung".
Genau genommen, müssen wir alle, auch wenn wir Hilfe von außen bekommen, alleine unseren Weg gehen. Alleine bedeutet aber auch, die Freiheit zu besitzen, das zu tun, was man für richtig hält, um dorthin zu kommen, wohin man kommen möchte.
Klaus-Michael Jetter
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