Ohne Kreativität ist alles nichts
- Klaus-Michael Jetter
- 19. Sept. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Jan.

Allein im "Auditorium Netzwerk-Verlag für audiovisuelle Medien" sind mehr als 150 Vorträge in Form von Videos oder Hör-CDs von Luise Reddemann veröffentlicht.
Hier nur eine Auswahl:
Reddemann, Luise: Gibt uns unsere Seele Würde? Würde und Psychotherapie (Seminar)
Reddemann, Luise: Hören als Sinnerfahrung: Sinn und Sinnlichkeit bei J. S. Bach
Reddemann, Luise: Viele sein und Ego-State Konzepte (Workshop):
Reddemann, Luise: Trauma, Bewusstseinsstörungen und spirituelles Bewusstsein
Reddemann, Luise: Zur Behandlung von (komplexen) posttraumatischen Erkrankungen
Reddemann, Luise: Die Bedeutung der Imagination für die Therapie traumatisierter Patienten und....
Reddemann, Luise: Arbeit mit dem inneren Kind als Form der Ego State Therapy
Reddemann, Luise: Psychodynamisch-imaginative Traumatherapie
Reddemann, Luise: Zum gelassenen Umgang mit traumatischer Angst und traumatischen Krisen
Reddemann, Luise: Mitgefühl und Würdeorientierung in der Begegnung mit kranken Menschen
Reddemann, Luise: Achtsamkeit und die Kultur des Mitgefühls - CD
Reddemann, Luise: Imaginationen und Visionen für Menschen ab 70
Reddemann, Luise: Imaginationen des Göttlichen und ihre Bedeutung in der Psychotherapie
Reddemann, Luise: Kriegskinder, Kriegsenkel und Nachkriegskinder in der Psychotherapie
Reddemann, Luise / Keil, A. / Diegelmann, C.: Die Heilkraft der Kreativität
Reddemann, Luise: Fremd im eigenen Land: Deutsche Flüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg
Reddemann, Luise: Imaginative Stabilisierungstechniken und EMDR in der Behandlung von komplex Trauma
Reddemann, Luise: Kognitive Techniken in der psychodynamischen Therapie
Reddemann, Luise: Vom Trauma durch Kraft gebende Imaginationen zu Resilienz und Selbstheilung
Reddemann, Luise: Wie man das Potenzial innerer Bilder für die Traumabehandlung nutzen kann
Reddemann, Luise: Von Elben, Druiden, Nachtmahren, Kobolden und anderen Ungeheuerlichkeiten....
Reddemann, Luise: Die Musik Johann Sebastian Bachs als Ressource
usw.
Auf Ihrer eigenen Webseite: www.luise-reddemann.de sind weitere Bücher, Interviews, Vorträge in Büchern und Zeitschriften sowie Vorworte von ihr veröffentlicht.
Ich habe aufgehört, im Internet nach weiteren Veröffentlichungen von Luise Reddemann zu suchen, weil mir allein schon bei der Liste der Vortrags-Veröffentlichungen klar geworden ist, dass es für meine persönliche Traumaaufarbeitung nicht sinnvoll ist, noch mehr von ihr zu lesen, als ich bisher gelesen habe. Erstens, weil es allein schon von Luise Reddemann so viel zu lesen gäbe, dass ich damit in einem Leben nicht fertig werde und zweitens, weil ich, wie jeder andere Mensch auch, in kein Raster hineinpasse. Ich will damit sagen, dass ich meinen Weg zur Traumaauflösung, letztendlich zu mir selbst, nur durch meine Gedankenwelt finde und allgemeines Wissen, auch wenn es um spezielle Themen geht, dabei nur bedingt helfen kann.
Ohne Kreativität ist alles nichts:
Ich bin diesem Weg, bzw. den kreativen Wegweisern, über den Entzug in einer Klinik für Suchtkranke, über die wöchentlichen Treffen in der Nachsorge der Caritas und von Selbsthilfegruppen, über eine tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie gefolgt, bis ich ihn in mir durch tägliche Imaginationsübungen nach dem Konzept der Psychodynamischen Imaginativen Traumatherapie (PITT) in Verbindung mit Achtsamkeitsübungen gefunden habe.

Schon vor 45 Jahren habe ich über einen Zeitraum von 14 Jahren, außer den bekannten Therapieformen, wie Gruppen-, Gesprächs-, Meditationstherapie, Encounter, Tantra, Rollenspiele, schamanische Reisen usw., Therapieformen ausprobiert, welche zum Teil illegal waren, da hierzu Psychedelika verwendet wurden. Letztendlich waren diese nur Zwischenstationen auf meinem Weg zu mir selbst, da ich hierzu immer Hilfe von außen benötigte und mich somit nicht eigenständig weiterentwickeln konnte.
Ich will endlich nach dem ganzen Wahn, welchem ich als Kind und Heranwachsender ausgesetzt war, lernen, ohne aus Trauma geborenem zwanghaftem Handeln, das zu tun, was ich für richtig halte. Überhaupt war es mir zu denken verboten, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, welche ich selbstbestimmt ausführen kann, um glücklich zu werden. Das ist so, als ob ein sexuell missbrauchtes Kind sich erlaubt - ohne Einwirkung von außen -, sich selbst zu befriedigen. Denn wenn es das tut, wird es nicht mehr geliebt. Was für ein von Eltern abhängiges Kind, wie ein Todesurteil ist.
Auf meinem Weg zu mir selbst hat mir bisher am besten die PITT geholfen. Allein schon mit der eigenen Vorstellungskraft zu arbeiten, ist so lebendig, dass daraus wieder etwas Lebendiges entsteht. Eine neue Idee zum Beispiel, was ich als Nächstes unternehmen könnte, um meiner Idee vom Glück näherzukommen.
Meine Idee vom Glück besteht zum Teil daraus, die Angst vor dem Tod zu einer Kraft zu machen, welche mich nicht lähmt, sondern mir mehr Energie gibt.
Meine erste Imaginationsübung war, mir einen Garten als sicheren inneren Ort vorzustellen, in welchem sich meine bis zu diesem Zeitpunkt von mir getrennten Anteile mit mir treffen, sich mit mir an einen Tisch setzen, um sich dann gemeinsam zu besprechen. Allein schon dadurch konnte ich, die durch Traumatisierungen getrennt lebenden Anteile von mir, als ein lebendiges Ganzes miterleben. Das war eine relativ einfache Übung, aber ein Meilenstein in meiner Entwicklung.
Viele kreative Ideen und in der alltäglichen Realität umgesetzte Schritte folgten, sodass ich heute an einem Punkt angelangt bin, wo es für mich Sinn macht, mit meiner (verstorbenen) Zwillingsschwester zu kommunizieren. Das war so nicht geplant, hat sich aber, einer inneren Logik folgend, so ergeben. Die Kommunikation führt zu einer vor Jahrzehnten unterbrochenen Wiedervereinigung.
Diese Vereinigung macht mir unsere Vereinsamung klar, in welcher wir als Kinder gelebt haben. Vereinsamt jeder für sich selbst und vereinsamt gemeinsam.
Je mehr ich heute meine Einsamkeit erfahre, umso mehr spüre ich, wie wichtig Verbundenheit ist, auch ohne mit dem Verbundenen zusammen zu sein.
Klaus-Michael Jetter
P.S. Eigentlich sollte dieser Beitrag ein Loblied auf Luise Reddemann und ihre feine differenzierende Art Wissen zu vermitteln, sein, aber ich bin von dem Einen zum anderen gekommen und hoffe trotzdem, das Wichtigste geschrieben zu haben:
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